Weinsorten
Wo wird welcher Wein angebaut?
Welche Weinsorten kennen Sie? Damit meinen wir nicht nur Rotwein oder Weißwein – sondern: Welche Rebsorten wachsen wo auf der Welt?
In diesem Beitrag geben wir Ihnen einen weltweiten Überblick über die wichtigsten Weinanbaugebiete und zeigen, welche Rebsorten in welchen Regionen gedeihen.
Wo wächst welcher Wein? – Die Grundlagen des weltweiten Weinbaus
Bevor wir einzelne Regionen betrachten, stellen wir die zentrale Frage:
Welche Orte auf der Welt bieten ideale Bedingungen für den Weinbau?
Der erfolgreiche Anbau von Weinreben hängt maßgeblich von folgenden Faktoren ab:
Geografische Lage: Die meisten Weinregionen liegen zwischen dem 30. und 50. Breitengrad – auf beiden Erdhalbkugeln.
Klima: Ein mildes, sonniges Klima mit geringen Temperaturschwankungen ist optimal für die Reifung der Trauben.
Boden: Die Bodenbeschaffenheit beeinflusst die Mineralität und den Charakter des Weins.
Höhenlage & Ausrichtung: Reben, die auf Hängen mit idealer Sonneneinstrahlung wachsen, liefern häufig besonders hochwertige Weine.
Weltrebengürtel
Weltrebengürtel: Hier wachsen die besten Beeren
Nimmt man eine Karte zur Hand und kennzeichnet die bekanntesten und bedeutendsten Weinregionen, siehst man auf den ersten Blick, dass der Großteil der weltweiten Weinbaugebiete sich etwa zwischen den Breitengraden 30 und 40 der südlichen Halbkugel und den Breitengraden 40 und 50 im europäischen Raum befindet.
Doch nicht alle Weinbauzonen liegen in diesem Breitengraden. Einige deutsche oder englische Weinbauregionen beispielsweise liegen nördlich - oberhalb des Weltrebengürtels. Da das Klima hier etwas kälter ist, als an sämtlichen anderen verbreiteten Anbauorten, entstehen hier vor allem leichte Weinsorten wie Eisweine, helle Schaumweine und delikate Weißweine. Das beste Beispiel für eine hier angesiedelte Rebsorte ist die Riesling Rebe.
Das Gegenteil ist unterhalb des Weltrebengürtels der Fall: Um den 36. Breitengrad liegen überwiegend wärmere afrikanische und südeuropäische Anbaugebiete. Die Hitze macht sich auch bei der Weinproduktion bemerkbar: Hier entstehen vor allem schwere Rotweine mit einem hohen Alkoholgehalt, wie zum Beispiel der Sherry.
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Afrikanische Weine stammen fast ausschließlich aus dem südlichen Teil Afrikas.
SÜDAFRIKA:
Die südafrikanischen Weinbauregionen haben vor allem eines gemeinsam: die dort vorherrschende Hitze. Hier wachsen die Trauben größtenteils in praller Sonne auf.
Breede River Valley
Coastal Region
Little Karoo
Nordkap
Olifants River
Westkap
Unter den afrikanischen Weinsorten stechen vor allem Cabernet Blanc, Cabernet Sauvignon, Chardonnay, Chenin Blanc, Pinot Noir und Sherry hervor.
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Einst begonnen, weil der Transport von Weinen aus Europa zu teuer und zu umständlich war, gedeiht der Weinbau in Amerika vor allem seit der Mitte des XX. Jahrhunderts besonders prächtig. Heute werden im Amerika viele Rebsorten angebaut, die auch in Europa weit verbreitet sind.
Aber auch eigene amerikanische Kreuzungen und Neuzüchtungen sind nicht zu verachten, zumal das Klima in Südamerika und den USA ein breites Spektrum an Möglichkeiten bietet: Hier gibt es sowohl kühle, als auch ausgesprochen warme Gebiete, was die Vielfalt amerikanischer Weine erklärt.
SÜDAMERIKA:
Unterteilen kann man amerikanische Weinbaugebiete in Südamerika und die USA. In diesen Gebieten entsteht Wein in Südamerika:
Argentinien
Bolivien
Brasilien
Chile
Ecuador
Kolumbien
Paraguay
Peru
Uruguay
Venezuela
Vor allem in Argentinien und Chile ähnelt das Klima dem mediterranen. Daher stechen unter den südamerikanischen Weinsorten besonders Cabernet Sauvignon, Malbec, Merlot, Luca Bianca, Pinot, Riesling und Semillon hervor.
Aber auch Rotweinsorten wie Barbera, Sangiovese, Syrah und Tempranillo, die sonst überwiegend in Italien beheimatet sind, haben in Argentinien ein optimales Anbauklima gefunden.
USA:
Dominant unter den Weinbaugebieten der USA ist eindeutig Kalifornien mit seinem ausgesprochen warmen Klima. Doch tatsächlich ist die Liste der Weinbauregionen der USA recht umfangreich:
Alabama
Arizona
Colorado
Connecticut
Florida
Georgia
Idaho
Illinois
Indiana
Iowa
Kalifornien
Kansas
Kentucky
Louisiana
Maine
Maryland
Massachusets
Michigan
Minnesota
Missouri
Montana
Nebraska
New Hampshire
New Jersey
New Mexiko
New York
North Carolina
Ohio
Oklahoma
Oregon
Pennsylvania
South Carolina
South Dakota
Tennessee
Texas
Vermont
Virginia
Washington
West Virginia
Wisconsin
Besonders weit verbreitet sind hier klassische Rotweinsorten wie etwa Cabernet Sauvignon, Merlot und Pinot Noir. Ihr Hauptmerkmal ist, dass sie ziemlich robust und nur mäßig anfällig für frühen Frost und Rebkrankheiten sind.
Unter den Weißweinen sind in den USA besonders Chardonnay und Sauvignon Blanc weit verbreitet. Auch sie gehören zu den eher ausdauernden Reben.
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Obwohl australische und neuseeländische Weine nur wenig bekannt sind, gelten sie zurecht als exquisit und erlesen.
AUSTRALIEN:
Australische Weinsorten stammen überwiegend aus den südlichen Regionen des Landes:
South Australia
Victoria
New South Wales
Western Australia
Tasmanien
Zu den verbreitetsten in Australien angebauten Weinsorten gehören Cabernet Sauvignon, Chardonnay, Pinot Noir und Shiraz.
NEUSEELAND:
Neuseeländische Weine sind kaum verbreitet. Nur wenige der in Neuseeland entstehenden Weine werden exportiert. Doch diejenigen, die das Land verlassen, gelten als besonders schmackhaft und als echter Geheimtipp.
Die Weinbauregionen Neuseelands unterteilen sich in Anbaugebiete der Nordinsel und Anbaugebiete der Südinsel.
NORDINSEL:Auckland
Bay of Plenty
Gisborne
Hawke’s Bay
Northland
Waikato
Wairarapa
SÜDINSEL:Canterbury
Central Otago
Marlborough
Nelson
Waipara Valley
Waitaki Valley
Besonders bedeutend sind unter den neuseeländischen Weinbauregionen Hawkes Bay, Marlborough und Poverty.
Überwiegend entstehen in Neuseeland weiße Weinsorten. Besonders empfehlenswert sind darunter Weinsorten wie Chardonnay, Gewürztraminer, Riesling und Sauvignon Blanc. Unter den Rotweinen stechen vor allem Cabernet Sauvignon, Pinot Noir und Shiraz.
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Im Anbau und Export von Wein ist Europa bereits seit Jahrhunderten führend. Hier entstehen Weine sowohl in warmem, als auch in kühlem Klima. Das erlaubt sowohl vielseitigen Anbau, als auch eine facettenreiche Artenvielfalt der Rebsortenkombinationen untereinander.
Dies gilt sowohl für den Anbau und die Kreuzung diverser Rebsorten, als auch für den anschließenden Ausbau einer Vielzahl von Weinen und Verschnitten.
DEUTSCHLAND:Deutschland unterteilt sich in dreizehn Weinbauregionen. Die meisten dieser deutschen Weinbaugebiete liegen in einem gemäßigten Klima und bringen Dank der fruchtbaren Böden erlesene und teils einzigartige Weinsorten hervor:
Baden
Franken
Hessische Bergstraße
Mosel
Nahe
Pfalz
Rheingau
Saale-Unstrut
Sachsen
Württemberg
Viele deutsche Weinsorten werden nach ihren Ursprungsregionen benannt. Besonders ertragreich sind unter den deutschen Weinbauregionen Baden, Mosel, Pfalz, Rheinhessen und Württemberg. Hier entstehen Weinsorten wie Pinot Noir, Riesling, Spätburgunder und Trollinger. An Mittelrhein und Ahr entstehen besonders feine Rieslinge und edle Spätburgunder.
FRANKREICH:
Häufig trägt französischer Wein den Namen seines Herkunftsortes. So können einige der besten Weine Frankreichs schon auf den ersten Blick den französischen Weinbauregionen zugeordnet werden.
Zu den französischen Weinbauregionen zählen:
Beaujolais
Bordeaux
Burgund
Champagne
Elsass
Jura
Korsika
Languedoc-Roussillon
Loire
Lothringen
Provence
Rhône
Savoyen
Südwesten
Besonders berühmt sind unter den französischen Weinsorten der rote Bordeaux, der unter anderem aus Cabernet Franc, Cabernet Sauvignon und Merlot besteht und der Champagner, der als Schaumwein größtenteils ein Produkt der Chardonnay Rebe ist. Nicht zu verachten sind allerdings auch fruchtige und kräftige elsässische Weine aus hellen Reben wie Rieslingweine und Gewürztraminer.
ITALIEN:
Im fast allen italienischen Weinbauregionen sind nicht zuletzt aufgrund des warmen Klimas vor allem Rotweine verbreitet.
Aus diesen 21 Regionen stammt italienischer Wein:
Abruzzen
Apulien
Basilikata
Emilia-Romagna
Friaul - Julisch Venetien
Kampanien
Ligurien
Lombardei
Marken
Piemont
Sardinien
Sizilien
Südtirol
Toskana
Trentino
Umbrien
Venetien
Das berühmteste Weinbaugebiet Italiens ist und bleibt mit Abstand die Toskana. Hier entstehen solche Weinsorten wie Brunello di Montalcino, Chianti, Sangiovese und Vino Nobile de Montepulciano.
Wer sich für echte italienische Highlights interessiert, wird allerdings auch Gefallen an Weinsorten aus dem Piemont finden. Denn solche Weine wie zum Beispiel Barbaresco und Barolo werden aus den Rebsorten Barbera und Nebbiolo gekeltert, die fast ausschließlich im Piemont angebaut werden.
SPANIEN:
Wer kennt ihn nicht - den Rioja? Vermutlich ist kein anderer spanischer Wein so berühmt, wie dieser vielseitige Rotwein aus Garnacha Tinta, Graciano, Mazuelo und Tempranillo. Benannt ist er nach seinem Entstehungsort - dem spanischen Weinbaugebiet "La Rioja".
Doch neben ihm besteht Spanien aus sechzehn weiteren Weinbaugebieten:
Andalusien
Asturien
Aragonien
Balearen
Baskenland
Kanarische Inseln
Kantabrien
Kastilien-La Mancha
Kastilien-León
Katalonien
Extremadura
Galicien
La Rioja
Autonome Gemeinschaft Madrid
Murcia
Navarra
Valencia
Beliebt ist neben dem Rioja die spanische Weinbauregion "Valdepeñas". Auch hier gedeiht der Tempranillo prächtig, allerdings unter dem Namen "Cencibel". Außer ihm bringt diese Region eine exquisite Weißweinrebe hervor: die Airen.
Wer auf erlesenen Wein hoher Qualität aus ist, kann auf Grundlage dieser Verteilung mit Sicherheit das eine oder andere Highlight unter den Weinsorten ermitteln.