Wein lagern
Wein richtig lagern: So gelingt der eigene Weinkeller zu Hause
Weinliebhaber – und auch Weinblogger – kennen das Problem: Innerhalb kurzer Zeit sammelt sich mehr Wein an, als man trinken kann. Damit die edlen Tropfen nicht an Qualität verlieren, stellt sich die entscheidende Frage: Wie lagert man Wein zu Hause richtig?
Wein lagern zu Hause – die besten Tipps für Ihren Weinkeller
Zahlreiche Tipps zur Weinlagerung kursieren bereits im Netz. Die besten Bedingungen bietet natürlich ein klassisches Kellergewölbe. Wer darauf nicht zurückgreifen kann, ist mit einem Weinkühlschrank (Temperierschrank) gut beraten. Achten Sie beim Kauf auf:
Individuelle Klimazonen für verschiedene Weinsorten:
Rotwein: 13–18 °C
Weißwein: 7–12 °C
Champagner: 5–7 °C
Aktivkohlefilter zur Reinigung der Luft – so bleiben Fremdgerüche fern und beeinflussen den Wein nicht negativ.
Diese Kühlschränke sind zwar komfortabel, aber auch kostspielig. Daher lohnt es sich, weitere Möglichkeiten der Weinlagerung zu Hause zu kennen.
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Warum der normale Kühlschrank für Wein ungeeignet ist
Ein herkömmlicher Küchen-Kühlschrank ist nicht zur Lagerung von Wein geeignet. Der Grund: Häufiges Öffnen führt zu Temperaturschwankungen, die dem Wein schaden.
Weinlagerung: Worauf Sie unbedingt achten sollten
Wer hochwertige Weine langfristig lagern möchte, sollte einige Grundregeln beachten. Es gibt fünf entscheidende Faktoren:
Lagerhaltung (liegend oder stehend)
Temperatur
Luftfeuchtigkeit
Lichtverhältnisse
Belüftung
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Weine mit Naturkorken sollten grundsätzlich liegend gelagert werden. So bleibt der Korken feucht und verhindert, dass Sauerstoff eindringt. Für kurzfristige Lagerung (bis zu 1 Jahr) sind Schraubverschlüsse, Glasverschlüsse und Kunststoffkorken auch stehend in Ordnung.
Tipp: Für sehr lange Lagerzeiten kann ein Siegellack zusätzlichen Schutz bieten – vor allem gegen die Korkmotte.
-
Wein mag es konstant kühl. Ideal sind Temperaturen von 10 bis 12 °C, auch 15 °C sind akzeptabel – Hauptsache, Temperaturschwankungen werden vermieden.
-
Eine Luftfeuchtigkeit von mindestens 60 % ist essenziell, um den Korken elastisch zu halten. Trockene Wohnräume erfordern zusätzliche Maßnahmen wie:
Schüsseln mit Wasser
Aufgeschnittene PET-Flaschen
Spezielle Luftbefeuchter
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Tageslicht, Neon- oder Kunstlicht schaden dem Wein. Lagern Sie Flaschen:
im Karton oder in der Holzkiste
unter einer Decke
hinter Verdunkelungsfolie
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Auch versiegelte Flaschen nehmen mit der Zeit Umgebungsaromen an. Daher:
Keine Lagerung in Küche, Speisekammer oder Waschküche
Keine muffigen oder stark riechenden Räume
Immer für Frischluftzufuhr sorgen
Ruhe bewahren: Keine Erschütterung
Wein sollte ruhig und vibrationsfrei gelagert werden. Ständige Erschütterungen (z. B. durch Vibrationen in Geräten oder nahen Straßenverkehr) verhindern eine saubere Reifung – Fachleute sprechen von „Depotzerüttung“.
Reifeprozess: Wein verändert sich
Gelagerter Wein reift weiter. Der Geschmack kann sich positiv verändern, ist aber abhängig von der Flaschengröße: Je größer die Flasche, desto langsamer reift der Wein. Wer langfristig lagern möchte, sollte auf Magnumflaschen setzen.
Welche Weine sind lagerfähig?
Die meisten Weine im Handel sind auf schnellen Konsum ausgelegt. Lediglich etwa 5–10 % profitieren von längerer Lagerung. Besonders gut lagerfähig sind:
Rotweine mit viel Tannin (z. B. Cabernet Sauvignon, Syrah, Nebbiolo, Tannat)
Säurebetonte Weißweine (z. B. Riesling, Grüner Veltliner)
Premiumweine aus guten Jahrgängen
Faustregel: Je höher Tannin, Alkohol und Säure, desto besser die Lagerfähigkeit.
Welche Weine lassen sich am besten lagern?
Nach dem Einlesen in das Thema Weinlagerung folgt nun ein wenig Ernüchterung: Die meisten heute erhältlichen Weine sind eher für den zeitnahen Konsum gedacht. Tatsächlich ist Wein heutzutage häufig ein kurzlebiges Genussprodukt. Viele der im Handel angebotenen Weine sind so ausgebaut, dass sie bereits wenige Wochen nach der Abfüllung trinkreif sind – und sich meist zwei bis drei Jahre lang halten.
Laut aktuellen Studien profitieren lediglich etwa fünf bis zehn Prozent der Weine im Handel von einer längeren Lagerung. Umso wichtiger ist es, gezielt auf das Reifepotenzial zu achten, wenn Sie Weine länger lagern möchten.
Diese Rebsorten eignen sich besonders gut zur Weinlagerung:
Cabernet Sauvignon
Pinot Noir (insbesondere bei fortgeschrittener Reife und Barriqueausbau)
Grüner Veltliner
Nebbiolo
Riesling
Sangiovese
Syrah
Tannat
Diese Rebsorten zeichnen sich durch hohe Tanninwerte, Säurestruktur und teils auch höheren Alkoholgehalt aus – alles Faktoren, die dem Wein eine längere Lagerfähigkeit verleihen
Die ideale Trinktemperatur:
Wenn es dann darum geht, den Tropfen aus dem Weinlager zu holen und zu verkosten, sollten Sie für den maximalen Spaß im Glas natürlich auch die richtige Trinktemperatur wählen. Auch für die optimale Serviertemperatur gibt es ein paar Faustregeln, an denen Sie sich orientieren können:
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Leichte und junge Weißweine trinkt man am besten bei 8 bis 10 Grad Celsius. Dazu gehören Rebsorten wie Riesling, Grüner Veltiner, Sauvignon Blanc oder Pino Grigio. Sekt wird ebenfalls in dieser Temperatur serviert. Um die ideale Weintemperatur zu erreichen, bewahren Sie die Flasche für etwa drei bis fünf Stunden im Kühlschrank auf.
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Kräftige Weißweine wie zum Beispiel der Chardonnay haben mit 12 bis 14 Grad Celsius die ideale Trinktemperatur. Auch Roséweine sind bei 12 bis 14 Grad Celsius optimal temperiert. Rosé wird zwar auch aus roten Trauben hergestellt, die Verarbeitung der Trauben erfolgt jedoch genau wie beim Weißwein.
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Für diese Weintemperatur eignen sich Rotweine wie beispielsweise Merlot oder Spätburgunder. Um die perfekte Trinktemperatur von 14 Grad Celsius zu erreichen, stellen Sie den Rotwein für etwa zwei Stunden in den Kühlschrank. Sie sollten die Flasche eine Stunde vor dem Servieren aus dem Kühlschrank nehmen, öffnen und atmen lassen. Danach sollte die perfekte Weintemperatur erreicht sein.
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Kräftige Rotweine wie Chianti, Bordeaux-Weine oder Cabernet Sauvignon werden etwas wärmer, bei 16 bis 18 Grad Celsius getrunken. Eine kurze Zeit im Kühlschrank oder einem kühlem Raum reicht aus, um die ideale Trinktemperatur zu erreichen. Sie erhalten so eine Weintemperatur, die ein paar Grad unter der normalen Zimmertemperatur liegt.
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