Weinglas schwenken

Weinglas schwenken – so geht es richtig (und warum es sich lohnt)

Wie viele Umdrehungen hat Ihr Wein? Natürlich lässt sich das auf den Alkoholgehalt beziehen – aber ebenso auf das kleine Ritual des Weinschwenkens, das viele Weinliebhaber pflegen. Angeblich, um den Wein zu belüften und Aromen besser zur Geltung zu bringen. Doch: Funktioniert das wirklich? Und wie schwenkt man Wein richtig?

Hier erfahren Sie, warum das Schwenken des Glases kein Snobismus ist – und worauf es beim richtigen Weinschwenken wirklich ankommt.

Warum schwenken Weinliebhaber ihr Glas?

Die kurze Antwort: Es wirkt.

Beim Schwenken wird der Wein mit Sauerstoff angereichert – man spricht auch von Mikro-Oxidation. Dadurch entfalten sich Aromen besser, die Textur wird weicher und störende Noten verflüchtigen sich. Vor allem junge Rotweine profitieren, aber auch komplexe Weißweine gewinnen an Tiefe.

Zusätzlich verteilt sich der Wein an den Innenwänden des Glases. Das vergrößert die Kontaktfläche zur Luft und intensiviert das Duftprofil – das sogenannte Bukett.

Mehr Aroma, mehr Genuss – ganz einfach.

Die richtige Technik: So schwenken Sie Wein korrekt

Keine Sorge – für das perfekte Weinschwenken brauchen Sie kein Physikstudium. Doch ein bisschen Technik hilft:

Das brauchen Sie:

  • Ein bauchiges, hohes Weinglas

  • Einen Stiel – bitte nicht am Kelch anfassen

  • Etwas Übung

Schritt-für-Schritt-Anleitung:

  1. Glas am Stiel greifen, locker halten.

  2. Auf dem Tisch abstellen (für Einsteiger) oder leicht anheben (für Geübte).

  3. Kreisende Bewegung aus dem Handgelenk – sanft, nicht hektisch.

  4. Der Wein beginnt zu rotieren und benetzt die Glaswand.

  5. Jetzt: Nase ins Glas – und tief durchatmen!

Wichtig: Nicht übertreiben! Ziel ist es, den Wein zu belüften, nicht zu schleudern. Zu kräftiges Schwenken kann nicht nur das Bukett stören – sondern schlimmstenfalls auch zum Überlaufen führen.and hinaus.

Wissenschaft bestätigt: Weinschwenken wirkt

Wissenschaftler der Ecole Polytechnique Fédérale de Lausanne zeigten: Beim Schwenken entsteht eine kreisende Welle im Glas. Sie mischt den Wein effektiv durch und erzeugt einen sanften Pump-Effekt, der den Wein von unten nach oben bewegt – ganz ohne Dekanter.

Auch Forscher der Cornell University untersuchten das Phänomen – und berechneten sogar eine Formel für die perfekte Rotation. Entscheidend sind:

  • Durchmesser des Glases

  • Drehgeschwindigkeit

  • Zentrifugalkraft

Klingt theoretisch – bedeutet praktisch: Sanft und rhythmisch schwenken bringt das beste Ergebnis.

Links oder rechts herum schwenken – macht das einen Unterschied?

Manche Weinfreunde behaupten, die Drehrichtung beeinflusst das Aroma:

  • Links herum (gegen den Uhrzeigersinn): betont Tannine

  • Rechts herum (im Uhrzeigersinn): hebt Fruchtaromen hervor

Wissenschaftlich bewiesen? Nein. Aber ein spannender Selbsttest für neugierige Genießer.

Tipp: Probieren Sie beide Richtungen und vergleichen Sie – Sie könnten überrascht sein.

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Fazit: Weinschwenken – mit Stil und Wirkung

Das Schwenken des Weinglases ist kein überflüssiges Ritual, sondern ein einfacher Weg, um mehr aus dem Wein herauszuholen: mehr Duft, mehr Tiefe, mehr Genuss. Wichtig ist dabei nur: mit Bedacht.

Glas fassen, kreisen lassen, Nase rein – und genießen!

Tipp zum Abschluss: Die besten Weine zum Schwenken

Ein besonders aromatischer Wein, um den Schwenk-Effekt zu testen? Ideal sind etwa:

  • Barriquegereifter Spätburgunder

  • Aromatischer Grauburgunder

Diese Rebsorten zeigen eindrucksvoll, was im Glas – und in der Luft – steckt.

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